Grids Loops & Targets

Nol Hennissen | Ausstellung Galerie Carol Johnssen

Targets, grids and loops

Wenn man Gedichte liest, dann liegt das, was mitgeteilt werden möchte zwischen den Zeilen, bildet sich in der Imagination des Lesers, indirekt. Inwiefern könnte man dasselbe in der visuellen Kunst erwarten? Nol Hennissens Arbeiten bieten keine Darstellung, das Abbild erfolgt wie in einem kognitiven Konstrukt indirekt, wie zum Beispiel über die Reflektion von indirektem Licht bei den „Targets”, welche die Gestalt-Wahrnehmung des Betrachters automatisch zu ephemeren Ringen zusammenfügt.

Das Ganze symbolisiert durch den Ring existiert also erst durch das Zutun des Betrachters, in einer Schicht des Betrachtungsprozesses. Schichtungen als zeitliche Prozesse wie auch zeitimmanente Abbildungen, überlagerungen als Verdichtungen, die aber abstrakt genug sind, sich der Definition zu entziehen und aufgrund wahrnehmungspsychologischer Prinzipien eine Tiefenraumwirkung vermitteln.

Die „Grids” sind abgeleitet von Skulpturen aus Bewehrungsstahlmatten. Was zunächst klaustrophobisch wirkt, transzendiert visuell an den Kreuzungen im Effekt der Kontrastbetonung und wabert im imaginativen Zwischenraum als eingefangene Aufmerksamkeit.

Sich der Zeit zu entziehen scheinen die Loops dem umschlossenen Raum Gewicht zu verleihen und doch kann das „Jetzt” in der Undefinierbarkeit des Momentes nicht wiederholt werden.
 

Targets, grids and loops

In poetry the message lies between the lines and is created by the reader’s imagination. How far could the same indirect approach be expected in visual arts? The work of Nol Hennissen does not offer any depiction, the image follows indirectly like in a cognitive construct as exemplified by “targets” reflecting indirect light, the shadow of color that is subconsciously melted to a hovering ring by the viewer’s Gestalt perception.

The whole symbolized by a ring exists not until the spectator’s assistance, within a layer of the visual perception process. Layers as time processes as well as time intrinsic mappings, superimpositions as consolidations, yet abstract enough to defy definition and mediating depth by principles of visual perception. “Grids” are inspired by sculptures of steel grids and appear at first claustrophobic, but transcend visually by contrast effect at crossings to catch the attention within an imaginative third space.

Evading time the loops appear to weigh in on enclosed space unable to repeat the Now’s indefinable moment.