Steine – Bäume

Josef Wolf, Jochen Gerz

Foto: Josef Wolf (© Josef Wolf)

Jochen Gerz, der sich seit den 60er Jahren mit der Dialektik zwischen Bild und Text befasst, hinterfragt in der Arbeit "AT THE END OF THE CENTURY" von 1993 deren Vereinbarkeit in einem poetischen Niemandsland zwischen Wortbedeutung und Textfragmentierung, zwischen geschriebenem Äst-Bild und Entfokussierung. Gemäß den Ratifizierungen der Bedeutungsfindung wurde das Photonegativ vor seiner Entwicklung auf Transparentfilme kopiert und löst so auch die Zweidimensionalität des gängigen Schreibmediums in eine dritte Ebene auf. Die Punktsetzung nach jedem Wort veranschaulicht zum einen, dass die maschinelle Text- und Datenverarbeitung an sich keine Bedeutung liefern kann. Zum anderen ermöglicht sie es dem Leser, gemäß eigener Rahmensetzung einen Satz zu formen, der je nach Rasterschub eine neue Bedeutung erhält. Jochen Gerz möchte als Künstler nicht verstanden werden, er möchte, dass das Verständnis in diese pointierte Nichtdefinition partizipatorisch eingelebt wird. CJ