sidebysidesidebyside

Die aktuelle Gruppenausstellung „sidebyside“ zeigt neue Arbeiten der Künstler der Galerie Carol Johnssen bis 20. Dezember. Die meisten der präsentierten Fotografien, Gemälde und Zeichnungen reflektieren das Verhältnis von „Licht und Dunkelheit“.
So nimmt die großformatige Fotografie „Wald“ von Johannes Wende ein jahreszeitliches Motiv in Blick und lässt durch die arrangierte Unschärfe einzelner Astlinien die leise Bewegung der Pflanzen sichtbar werden. Während Georg Thumbach auf seinen Waldwanderungen das „Licht- und Schattenspiel“ mit dem Kohlestift festhält, zeichnet er meisterhaft ein nachromantisches Bild der Gegenwart.
Der in Köln und in der Eifel lebende Bildhauer schafft aus bearbeiteten und unbearbeiteten Steinen mehrteilige grosse Skulpturen, die im bildhauerischen Dialog und in ihrer spezifischen Fügung eine ihnen eigene Verortung erfahren. Dadurch wird die Skulptur und ihr räumlicher Kontext aufs Neue wahrgenommen.
Ben Willikens neues Raumbild „Nacht“ lebt von einem starken raumillusionistischen Licht- und Dunkelkontrast. Dabei wandelt sich der nächtliche Raum zum Sinnbild für Melancholie. Parallel dazu zeigt Nol Hennissen „Gitterbilder“, farbige Fotodrucke, Aquarelle und Tonarbeiten, die als grafisch wirkende Raumillusionen von erstaunlicher Tiefe zeugen.
Das Brüderpaar Maik + Dirk Löbbert lotet in seinen raumbezogenen Fotografien, wie bei „Hotelturm“ und „Galerieraum“ (beides Augsburg), die Grenzen zwischen Fotografie, Malerei und Architektur auf humorvolle Weise aus.
Den kürzesten wahrnehmbaren Moment eines vorbeifahrenden Zuges malt Wolfgang Kessler im Gemälde „Zwischenraum“ als in die Unendlichkeit weisende (perfektionierte) Pinselbewegungen.
Aus der „Collaboration“ mit Ilya Kabakov hat der Fotokünstler Stephan Reusse ein mit dem Künstlerkollegen gemeinsam arrangiertes Einzelporträt von großer Ausdrucksstärke geschaffen.
Der Maler Thomas Jessen setzt in altmeisterlicher Manier leuchtend rote Paprikaschoten vor dunklem Grund als zeitgenössische Vision einer Mystik des Alltags.
In barocker Lebensfreude entwarf Beate Passow ihre neuesten Sticktableaus auf gedruckten Filmstills bekannter Liebesfilme, die gestickte Zeichenanleihen aus der asiatischen Kultur umrahmen.
Rune Mields geheimnisvolle Zeichen und Länderumrisse auf nicht mehr erhältlichem Computerpapier bedenken die Frage nach der Deutung und Bedeutung von Zeichen in Alltag, Politik und Literatur.
In die Farben Vinzent van Goghs taucht Gabriel Max die Rakel und zaubert damit herbstlich schöne Farbfeldbilder und überträgt die reizvolle Idee auf digitalisierte Raumfotografien. Constanze Hartmann widmet sich dem Licht und Schattenspiel in Lack auf gezinktem Blech. Dazu lässt sie leuchtende Farbspuren aufblitzen.
Sigrid Nienstedts Licht- und Schattengemälde zeigen aus der Vogelperspektive einen ungewöhnlichen Blick auf München bei Nacht und weiterer bekannter Orte. Einen hellen Gegenpol bildet aus der Froschperspektive das gleichformatige Bild „Schneeweg“ mit einer flüchtigen Skispur.
Philipp Goldbach fotografiert alte Wandtafeln traditionsreicher deutscher Universitäten und reflektiert dabei die Funktion und den Gebrauch des Tafelbildes als überlieferte Grundform der Malerei.
Frank Dornseif erkundet mit riesigen filigranen Kopfplastiken die Bildwirkung des dreidimensionalen Raumes. In seinen neuen Arbeiten transformiert er das Prinzip der gefühlten Schwerelosigkeit in kleine aus geschwärzten Stahlröhrchen komponierte Figuren.
Wasa Marjanov beschäftigt sich seit einiger Zeit intensiv mit dem Raum der Theaterbühne und entwickelte dazu die Holzminiatur „Theatron“ mit Glashaube als Spielplatz der Fantasie.